Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich eine kleine Schwäche für TVRs habe. Vielleicht ist es die Rover-Verbindung – die Art und Weise, wie der treue alte V8 im Griffith genau so klang, wie er sollte – oder vielleicht liegt es daran, dass sie aus Blackpool kommen, der Stadt, in der ich das Glück hatte aufzuwachsen. Was auch immer der Grund sein mag, TVRs haben einen besonderen Platz in meinem Herzen und es ist schön, ein paar Worte über sie schreiben zu können, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Ein großartiger TVR für eine schillernde Heimkehr
Genau das ist an einem Wochenende 2010 passiert, als ich zur „Back to Blackpool“-Veranstaltung des TVR Car Club gefahren bin, bei der die Stadt von mehreren hunderten meiner Lieblingsautos überfallen wurde – darunter auch ich selbst in einem sehr schönem T350c. Es war natürlich großartig, wieder nach Hause zu kommen und zu sehen, was sich in der alten Fabrik getan hat. In der Tat ist es mir immer noch ein Rätsel, dass der russische Eigentümer des Unternehmens bereit war, TVR auf Eis zu legen, wo es doch eine so überwältigende Liebe für die Marke gibt – und das nicht nur in der Stadt, in der sie einst von Hand gebaut wurden. Ich schätze, es ging nur um Geld, Politik und wirren Verstand…
Der T350c war jedoch das perfekte Gefährt für das Wochenende. Zugegeben, als dieser Wagen 2003 gebaut wurde, war die Verbindung zu Rover bereits abgebrochen, aber sein TVR Power/AJP Speed Six-Motor ist nach wie vor ein perfekter englischer Sportwagenmotor: kehlig, kraftvoll und durchzugsstark. Im Gegensatz zum Rover-Motor geht das Drehmoment jedoch nicht auf Kosten der Drehzahl, da dieser Motor bis zu 7000 Umdrehungen pro Minute durchziehen kann. Gut zu wissen, wenn man den einen oder anderen lästigen Audi von der hinteren Stoßstange loswerden will.
Was die Frage angeht, warum der Rover V8 überhaupt aufgegeben wurde, so war es großartig, von einem der damaligen TVR-Mitarbeiter den hoffentlich richtigen Grund zu erfahren. Sie entwickelten den AJP-V8 nach der Übernahme von Rover durch BMW im Jahr 1996, weil Peter Wheeler gesagt hatte. „Ich will nicht, dass sie irgendetwas verdammt Deutsches in meine Autos einbauen.“ Es ging nicht um das Angebot oder die Emissionen, sondern darum, dass der Chef es so wollte. Es ist schwer, Peter Wheeler nicht zu mögen, wenn man so etwas hört.
Die Leistung des T350c war vorhersehbar schnell: 0-50 km/h in unter 2 Sekunden, 0-100 km/h in 4,4 und 0-160 km/h in 9 Sekunden. Wenn man bedenkt, dass der Wagen „nur“ 350 PS (das sind Blackpool-PS, also wahrscheinlich etwas weniger) hat, sind das beeindruckende Zahlen. Allerdings bringt der T350 weniger als 1100 kg auf die Waage und das sagt alles, was man über Leichtbau wissen muss. Die einzigen ABS- und Traktionskontrollsysteme werden vom rechten Fuß des Fahrers gesteuert, was ein Kinderspiel ist, denn die am Boden angelenkten, also stehenden Pedale sind schön gewichtet und sprechen linear an. Was die Lenkung betrifft, so mag sie – Schock, Schrecken – eine Servounterstützung haben, aber sie ist schwer, vermittelt ein gutes Gefühl für die Straße und ist mit 1,7 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag wunderbar übersetzt (wenn Sie nicht niesen müssen). Entzückend.
Gab es irgendwelche Nachteile an dem Wochenende? Nun, es ist kein Auto, das man jeden Tag benutzen würde. Erstens ist das Tanken eine Qual (auch wenn der Einfüllstutzen hübsch aussieht und auf einer wirklich einfachen Idee beruht) und man würde den Kraftstoff viel zu schnell verbrauchen. Das liegt nicht daran, dass er unwirtschaftlich wäre – das ist er nämlich nicht, wenn man ihn vorsichtig fährt. Nein, Sie würden massig Super Plus verbrennen, als gäbe es kein Morgen, weil es unmöglich wäre, der Versuchung zu widerstehen, bei jeder Gelegenheit Vollgas zu geben.
Wie auch immer, an meinem besonderen Wochenende in Blackpool, wo jedes zweite Auto ein TVR zu sein schien, war es das perfekte Fahrzeug. Das Geräusch der durchgehenden Auspuffanlage, das Winken der anderen Besitzer, das Aussehen des Wagens und die unfassbar schnelle Beschleunigung machten dies zu einem meiner „lila Momente“, wie ich es nenne. Zum Vergleich: Ein paar Tage zuvor hatte ich einen Ferrari F40 gefahren – aber der salzige Charme des TVR wird mir länger in Erinnerung bleiben…











erschienen auf AROnline.co.uk
7. September 2010, Text: Keith Adams