TÜV-Vorbereitungen und Umbau der Beleuchtung

TÜV-Vorbereitungen

Für die Vorführung des Fahrzeuges zum TÜV sind jegliche technischen Unterlagen, die dem Sachverständigen helfen können, ein Gutachten zu erstellen, hilfreich. Durch die freundliche Hilfe von Mitgliedern des TVR-Forums hatte ich CoC-Papiere eines gleichartigen 450 sowie auch ein Gutachten eines anderen TÜV, außerdem eine Reifenfreigabe von TVR aus dem Jahre 2006.

Für die Vorführung des Fahrzeuges waren folgende Umbauten erforderlich:

Umbau der Streuscheiben

Die Streuscheiben der Hauptscheinwerfer sind von Linksverkehr auf Rechtsverkehr umzubauen. D.h. Die Streuscheiben müssen gegen geeignete getauscht werden; beim Serie I und II handelt es sich um Bosch-Teile mit der Ersatzteilnummer 1305604026. Beim Serie III wurden Scheinwerfer von Golf I/Transporter verwendet.

Hierzu Kunststoffkappen vor den Streuscheiben abbauen. Diese Halbschalen sind durch jeweils 2 Stehbolzen, die mit Flügelmuttern von unten festgezogen werden, befestigt. Die Muttern sind durch die Kühlluftöffnung an der Fahrzeugfront zu erreichen. Auf einer Seite sind der Luftfilter und sein zuführender Schlauch für dicke Arme etwas im Weg. Nach Lösen der Flügelmuttern können die Schalen abgenommen werden; oberhalb der Scheinwerfer sind sie oft noch durch eine lokale Verklebung mit Dichtmasse fixiert, die sich beim vorsichtigen Abheben aber löst.

Die Streuscheiben selber sitzen original in Gummidichtungen, aus denen sich die Streuscheiben vorsichtig auslösen und die neuen Scheiben auch exakt wieder so einsetzen lassen. Oben und unten sowie jeweils seitlich sind sie mit Dichtmasse etwas fixiert.

Wenn die Streuscheiben schon häufiger gewechselt wurden, findet man häufig rundum mit Dichtmasse/Karosseriekleber eingesetzte Scheiben, die man dann natürlich mit einer scharfen Klinge auslösen und auch auf diesem Wege wieder fixieren muss.

Umbau der Rückleuchten

Bei den Fahrzeugen der ersten Baujahre handelt es sich um Rückleuchten des Ford Fiesta Mk III. An GB-Fahrzeugen sind dabei die Nebelschlussleuchte rechts und der Rückfahrscheinwerfer links integriert; in Deutschland ist es genau andersrum. Gebrauchte Fiesta-Rückleuchten sind auf jedem Schrottplatz oder bei eBay zu bekommen. Es gibt sie natürlich auch neu bei Ford oder im Internet, jedoch natürlich deutlich teurer. Auch gibt es modifizierte Rückleuchten, teilweise in LED-Optik, von Zweitherstellern.

Um die Rückleuchten auszubauen, Teppich an dieser Stelle entfernen (er ist hier nur mit Klettband befestigt). Lampenträger aus der Rückleuchte von hinten mit dem zuführenden Kabel entnehmen. Die Leuchten sind mit 3 Schlitzschrauben durch die GFK-Karosserie einfach in den Lampenkörper geschraubt, zusätzlich mit schwarzer Dichtmasse geklebt; lässt sich mit sanfter Gewalt lösen.

Dichtmasse dann mit scharfem Messer möglichst entfernen (Vorsicht, dass nicht die am Auto verbliebene Abdeckscheibe verkratzt wird). Die neuen Lampen habe ich dann mit schwarzem Sikaflex eingeklebt, durch die Schraubenbohrungen vorgebohrt mit 3 mm Bohrer und wieder festgeschraubt.

Nun sind noch die Kabel für Nebelschlussleuchte (gelb-rot) und Rückfahrscheinwerfer (hellgrün-braun) von einer zur anderen Seite zu verlängern und anzuschließen.

Anbringen der Kennzeichenbeleuchtung

Die GB-Fahrzeuge haben keine äußeren Kennzeichenleuchten; vielmehr ist das Kunststoffschild von innen mit 2 kleinen Lampen, die in einem Hohlraum hinter dem Kennzeichen sitzen, beleuchtet.

Das ist so in Deutschland leider nicht zulässig. Original LHD-Fahrzeuge haben hier eine andere Konstruktion: Hier ist das Kennzeichen in eine geneigte Vertiefung der Karosserie eingebaut und es finden sich an üblicher Stelle darüber 2 Kennzeichenleuchten.

Ich habe den einfachen Weg gewählt und ein SLN (selbstleuchtendes Kennzeichen) von 3M angebaut. Dieses hat eine allgemeine Bauartzulassung und wird von den meisten Zulassungsstellen und dem TÜV akzeptiert.

Überprüfung Reifengröße und Geschwindigkeitsindex

Ich musste auch noch die beiden Vorderreifen tauschen. In GB ist es möglich, Reifen mit niedrigerer Geschwindigkeitsspezifikation zu fahren, falls man dies mit der Versicherung vereinbart. Hierzulande hat man keine Chance mit VR-Reifen, sodass ich entsprechende Reifen der Größe 205/55 ZR 15 vorne aufziehen lassen musste. Hinten waren neue Reifen 225/50 WR 16 aufgezogen. (-> Reifen und Felgen)

Typenschild

Ein zusätzliches Typenschild mit den Achslasten und zulässigem Gesamtgewicht wurde auf dem Innenkotflügel angebracht.

Eine typische Undichtigkeit am Krümmer wurde durch Austausch der Dichtungen beseitigt (-> Krümmerdichtungen).

Nach diesen Vorbereitungen ging es dann zum TÜV. Da kein gültiges CoC-Papier für das Auto existierte, erfolgte eine Vollabnahme. Schwerwiegende Beanstandungen fielen nicht auf, lediglich die Einstellung der Scheinwerfer war verbesserungswürdig und oberflächliche Korrosion am Rahmen.

(Der TVRCCD dankt Rainer Lehnen, der Text und Fotos zur Verfügung gestellt hat.)