Der TVR Tasmin

Der Tasmin war das erste Serienauto der Welt, das sowohl eine geklebte Windschutzscheibe als auch die Antenne in das Heizelement der Heckscheibe integriert hatte. Wie bei allen TVR war der Antrieb in einen Stahlrohrrahmen eingebaut, der aber länger und steifer war als der der M-Serie und für zusätzliche Korrosionsbeständigkeit pulverbeschichtet wurde. Ein Großteil der Technik wurde von Ford bezogen. Aufhängung und Lenkung stammten vom Ford Cortina, mit von TVR konstruierten Längslenkern am Heck, ähnlich wie sie zuvor bei Lotus-Modellen, einschließlich des frühen Esprit, verwendet wurden. Die Getriebe stammten aus den Ford-Modellen Cortina, Granada und Sierra. Erstmals gab es auch ein optionales Automatik-Getriebe im Angebot. Die Bremsen waren rundherum Scheibenbremsen, wobei die vorderen Einheiten aus dem Granada stammten. Das Differential (und die hinteren Bremsen) stammten vom Jaguar XJ-S. Viele Komponenten wurden von diversen britischen Herstellern bezogen:
– Außentürgriffe vom Ford Cortine und Triumph TR7
– Innengriffe vom British Leyland Metro
– Seiten-/Blinkleuchten von Lucas (Renault 12 und Peugeot 505)
– Rückleuchten vom Ford Capri, Rover SD1 und später vom Renault Fuego
– Kofferraumdeckelscharniere vom Hillman Imp
– Aschenbecher (Jaguar und DeLorean DMC12)
Der Kühler wurde aus dem Ford Granada Mk2 und dem Range Rover übernommen; die vorderen Bremsen stammen aus dem Ford Granada. Auch die Lenksäule und die dazugehörigen Lenkstockhebel änderten sich im Laufe der Jahre: Angefangen beim TR7 bis hin zum Rover SD1 verwendeten jüngere Baujahre die aus dem Ford Granada Mk3. Der Handbremsmechanismus war der gleiche wie beim Lotus Esprit. Die Scheinwerfergehäuse wurden von einzelnen Motoren angetrieben, die auch im Triumph TR7 und Lotus Esprit zum Einsatz kamen. Das ursprüngliche Raddesign war spezifisch für den Tasmin und wurde von Telcast in Telford hergestellt. Später trugen die Autos Räder verschiedener Hersteller, darunter auch OZ. Die Sitze wurden von Callow & Maddox Brothers in Coventry hergestellt, die auch andere britische Autohersteller belieferten. Daher scheinen die Sitze des Tasmin den anderswo verwendeten zu ähneln, sind aber in Wirklichkeit fahrzeugspezifisch und haben eine schmälere und längere Sitzkonsole.

Der Motor war der Ford 2.8 Cologne V6 mit Bosch-Kraftstoffeinspritzung und 160 PS. Obwohl das Styling des Wagens von Oliver Winterbottom stammt, der zuvor den Lotus Elite S2 entworfen hatte, weist er eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem [tippy title=“Alfa Romeo Caimano Concept Car“ height=“475″ width=“800″][/tippy] von 1971 auf – abwärts der Gürtellinie zum Verwechseln ähnlich. Neben dem V6-Motor war der Tasmin auch mit einem [tippy title=“2,0-Liter-Ford Pinto“ height=“700″ width=“533″][/tippy] erhältlich. Dieser Wagen, der Ende 1981 vorgestellt wurde, hieß Tasmin 200 und war ein Versuch, ein Auto billiger als den Tasmin 280i zu machen. Der Preis des Tasmin 200 lag unter 10.000 GBP, aber mit einem Motor, der nur etwa 100 PS leistete, war der Tasmin 200 kein großer Erfolg. Insgesamt wurden nur 16 Tasmin 200 Coupés und [tippy title=“45 Cabriolets“ height=“480″ width=“800″][/tippy] hergestellt.

1981 erschien die [tippy title=“Serie II des Tasmin“ height=“554″ width=“800″][/tippy], die verschiedene Verbesserungen und Modifikationen der Serie I enthielt. Dazu gehörte eine Neukonstruktion der Vorderradaufhängung, bei der die Zugstangen auf den von Ford verwendeten Zugmodus zurückgeführt wurden, anstatt auf den Druckmodus, in den TVR sie ursprünglich eingebaut hatte. Damit wurde den Kunden-Beschwerden über Stöße in der Lenkung Rechnung getragen. Eine Neugestaltung der Karosserie veränderte auch die Proportionen des Autos, so dass es an der Front kürzer und am Heck länger erschien. 1984 wurde der Name Tasmin fallen gelassen und der Wagen in TVR 280i umbenannt, obwohl der Name innerhalb der TVR-Fabrik weiter verwendet wurde. Die frühen 350i wurden auch als „Tasmin 350i“ bezeichnet. Diese konsequent inkonsistente Markenpolitik von TVR führte dazu, dass die Autos als Tasmins, Tasmin 280i oder einfach nur als 280i auf den Markt kamen.

Der 2,8-Liter „Cologne“ V6 war bereits für den US-Verkauf zugelassen und so kehrte TVR nach einer sechsjährigen Pause wieder auf den US-Markt zurück. Der Tasmin war der letzte TVR, der in die Vereinigten Staaten exportiert wurde, wobei der letzte Wagen, der 1987 überführt wurde, ein 280i der Serie II war. Für den Rückzug von TVR aus den USA wird eine Reihe von Gründen angeführt. Dazu gehören angeblich eine sich verschlechternde Beziehung zu den Importeuren und dem Vertriebsnetz, sowie Garantieprobleme und Versicherungsprämien, die von 160.000 $ auf über 1 Million $ anstiegen.

Von 1979 bis 1988 entstanden insgesamt 1167 Fahrzeuge der Typen Tasmin 280i und TVR 280i. 862 davon waren Convertibles, 47 waren 2+2-Sitzer. Vom zweisitzigen Fixed Head Coupé baute TVR insgesamt 258 Autos, wovon 118 auf die erste Serie mit kurzem Heck entfielen. Hinzu kamen 61 Fahrzeuge vom Typ Tasmin 200.

Motor Hubraum Leistung Drehmoment Vmax 0–100 km/h Gewicht Produktion Stückzahl
Tasmin 200 Reihe 4 (Ford USA) 1993 cm³ 101 PS 152 Nm 176 km/h 9,0 s 971 kg 1981-1984 61
Tasmin 280i V6 (Ford-Köln) 2792 cm³ S1: 160 PS
S2: 150 PS
220 Nm S1: 208 km/h
S2: 194 km/h
8,0 s 1074 kg 1981-1988 1167

 


Text: Wikipedia.de (ergänzt) / Bilder: abmotors.ch